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Schwesternschaft in Augsburg

Die Tradition der Diakonissen

Unsere Schwestern verbringen ihren „Feierabend“ in unseren Häusern in der Frölichstraße in Augsburg. Sie begleiten unsere Arbeit im diako in ihrer Fürbitte und sie beten für den Frieden in der Welt. Viele Menschen, die bei uns aus und ein gehen, sagen: „Wir spüren, dass wir im diako in einem umbeteten Raum angekommen sind.“

Die Schwestern geben sich bewusst mit ihrer Tracht, ihren weißen Hauben und ihrem silbernen Kreuz als Diakonissen in der Öffentlichkeit zu erkennen. Sie haben sich entschlossen, für andere Menschen da zu sein im Dienst der Nächstenliebe. Dazu wurden sie von der Gemeinschaft an verschiedene Orte gesendet. Sie haben auf eigenes Einkommen verzichtet und werden heute gemeinschaftlich versorgt.

Diakonissengemeinschaften sind vor allem im 19. Jahrhundert entstanden. Die Not war groß in den neuen Industrievorstädten Deutschlands. Wer bei Kräften war und neue Chancen witterte, um der Armut zu entkommen, ließ sich in den Fabriken anheuern. Allerdings blieben Kinder unbeaufsichtigt, Alte und Kranke fristeten ihr Dasein unter unmenschlichen Lebensbedingungen.

Auf diese Not antwortete der Gemeindepfarrer Theodor Fliedner in Kaiserswerth bei Düsseldorf mit seiner Idee, Frauen als Pflegerinnen und Erzieherinnen in eine Schwesterngemeinschaft zu rufen. Er nutzte und gestaltete auf seine Weise die zarten Keime der Frauenbewegung. Fliedner suchte Interessierte, die bereit waren, sich gegenseitig in der Gemeinschaft zu fördern und zu unterstützen. Ihm war klar, dass die Frauen in ihrem Dienst mitten in den sozialen Brennpunkten Begleitung und Stärkung brauchten. Dies geschah in einer intensiv gelebten Frömmigkeit.

Als die ersten Frauen eintraten, versprachen sie vor Gott und ihren Mitschwestern, ihre Kraft als „Dienerinnen“ einzubringen. Das drückt die Bezeichnung Diakonisse aus, abgeleitet vom griechischen „diakonia“, das heißt: Gott und den Menschen dienen.

Schönheit des Diakonissenlebens

Für viele Schwestern ist das schönste Geschenk ihres Lebens, dass sie sich getragen wissen: Die Gemeinschaft mit den anderen stärkt ihren Rücken und hält ihnen den Rücken für andere frei.

Sie wissen sich eingewurzelt in den christlichen Glauben. Indem sie täglich in der Bibel lesen, beten und singen, spüren sie, wie sie innerlich wachsen dürfen.

Wer sich gehalten weiß, traut sich zu, sich weit aus dem Fenster zu lehnen: für Schwache, für Kranke, für Alte, für Kinder. Heute noch genauso wie damals, als die Schwestern in vielen Gemeinden und diakonischen Einrichtungen in Bayern aktiv im Dienst standen.

Wird der Geist der Diakonissen weitergegeben?

Unsere Diakonissen haben als junge Schwestern gern der Ehelosigkeit, dem Tragen ihrer Tracht und dem Verzicht auf eigenen Besitz zugunsten der Gemeinschaft zugestimmt. Dieses Lebensmodell ist in unserer Gesellschaft heute nicht mehr im Trend. Seit 1969 gab es keinen Eintritt mehr in das Augsburger Mutterhaus. Damit verliert unsere Kirche Vorbilder im Glauben und ein sichtbares Zeichen der Nächstenliebe im öffentlichen Raum. 

Dennoch gibt es viele Menschen, die in unseren Tagen auf ihre Weise die Idee der Schwestern weitertragen. Im diako sind wir immer wieder überrascht, in welcher Vielfalt Mitarbeitende im Diakonat ihren Glauben in den Arbeitsalltag einbringen. So wird der Geist der Diakonissen weitergegeben. Mehr dazu lesen Sie unter “ Diakonat“.

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